Wer an der FOM studiert, hat bestimmt die Story von Marcel Pohl und seinen beiden Kommilitonen gehört. In 20 Monaten haben sie sowohl Bachelor als auch Master an der FOM Fachhochschule für Oekonomie & Management durchgezogen. Ordentliche Planung und Abstimmung untereinander haben es möglich gemacht. (Nachzulesen in DIE PRESSE.)

Und im Gegensatz dazu gibt es dann die eine:n oder andere:n Studierende:n, die in FOM Gruppen anfragen, wo ein bestimmtes Modul denn am besten (lese: einfachsten) zu bestehen wäre. Mittlerweile kommen die Anfragen jedoch deutlich seltener als noch vor ein paar Jahren.

Aber was genau passiert da eigentlich? Wie funktioniert das Ganze? Und ist das System gut so wie es ist?

Dies ist übrigens ein Erfahrungsbericht. Ich studiere seit 2013 an der FOM Fachhochschule für Oekonomie & Management. Dabei habe ich einmal einen Studiengang verkürzt und auch mal um einen Dozenten „herum“ gebucht. Wobei man sich da jetzt die Frage stellen könnte: War es wirklich Klausurtourismus und wo genau ist denn jetzt der Unterschied?

In beiden Fällen habe ich mich nämlich einfach nur entschieden, die Module nicht zum vorgesehenen Zeitpunkt beim vorgesehenen Dozenten zu schreiben und trotzdem alle Vorlesungen besucht. Und ja: das geht so einfach an der FOM. Gott sei Dank, denn im Berufsleben kommt doch häufiger was dazwischen, so dass man vielleicht keine andere Wahl hat.

Studieren an der FOM – Modulbelegung

Worum geht es hier eigentlich?

Wenn du dich an der FOM für einen Studiengang einschreibst, so hast du normalerweise einen vorgefertigten Studienverlaufsplan. Das heißt, die Abfolge und der Zeitpunkt der Module ist automatisch für jede:n Studierende:n an ihrem Standort vorab festgelegt. Du wirst also pro Semester in drei bis fünf Module zwangs-eingeschrieben und musst dich um nichts mehr kümmern.

Es sei denn … du befindest dich in einer der folgenden Situationen:

  1. Du hast an der Prüfung nicht teilgenommen oder sie nicht bestanden.
  2. Es geht dir nicht schnell genug und du hättest gerne mehr Module pro Semester.
  3. Du möchtest nicht bei eine:r bestimmten Dozent:in schreiben.

Fall 1 - Normallfall der Modulbelegung

Das ist der Dauerbrenner und kommt bei vielen vor (besonders in den ersten Semestern). Es ist eine neue Situation, ein neues Studium. Du bist vollkommen überwältigt von der Masse der Dinge (und Prüfungen), die auf dich einströmen. Und dann schiebst du die erste Hausarbeit/Klausur. Meist mit dem Vorhaben, die gleich beim nächsten Termin nachzuschreiben.

Mal klappt das, mal klappt das nicht. Mehr als einmal habe ich mitbekommen, dass ebendiese eine Prüfungsleistung diejenige:n bis kurz vor die Abschlussarbeit verfolgt hat (oder auch danach noch). Mein Tipp: nur Schieben, wenn es denn gar nicht anders geht.

Aber genau für den Normalfall braucht es eine sinnvolle als auch handhabbare Lösung (sowohl für die Hochschule, die Studierenden als auch für die Technik), da dieser Fall bei 57.000 Studierenden doch häufiger auftritt:

  • Variante 1 – du schreibst am Nachschreibtermin
  • Variante 2 – du schreibst beim regulären Termin einer der Folgesemester
To-Do: Dafür musst du dir nur im Online-Campus die passende Veranstaltung raussuchen und dich selber einbuchen. Eine Sache von 2 Minuten.

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Fall 2 – Zeit sparen beim Studieren

Du willst oder musst schneller fertig werden? Dazu buchst du dich einfach in die Module ein, die du zusätzlich belegen möchtest und entscheidest, wie du mit der Workload umgehst:

  • Variante 1 – Du besuchst gar keine Vorlesungen, sondern erarbeitest den Stoff komplett selbstständig.
  • Variante 2 – Du suchst dir Mitstreiter, teilst die Module auf und ihr berichtet euch gegenseitig über die Inhalte (wie es die drei aus dem Beispiel gemacht haben).
  • Variante 3 – Du besuchst Vorlesungen an unterschiedlichen Standorten oder unterschiedlichen Zeitmodellen, sodass du sowohl im Wochenend– als auch im Wochenmodell gleichzeitig studierst.
  • Sonder-Variante – Du nimmst an einem der Auslandsprogramme der FOM teil. Da werden meist mehrere Module in Vollzeit gelehrt und das beansprucht somit deutlich weniger Zeit. 
To-Do: Organisation und Planung sind in diesem Fall deine Freunde! 

Du musst dich entscheiden, welche Variante du wählst (und auch, welcher Lerntyp du bist).

Dann musst du Koordinieren. Wo findet welche Veranstaltung statt, mit wem teilst du dir die Arbeit etc. pp.

Sechs Module in ein Semester?

Variante 3 musste ich mit einem Auslandssemester in Sydney kombinieren. Ich musste zwangsweise schneller fertig werden. Die Bankfiliale in Hannover, in der ich 2015 gearbeitet hatte, wurde geschlossen. Für mich war es Ende des 4. Semesters im Bachelor. Ich hatte einen neuen Job in Frankfurt gefunden, zeitlich befristet. Die Frist endete mitten im 7. Semester. Was nun – in Frankfurt weiterstudieren, in Hannover? Was ist mit der Thesis? Fragen über Fragen.

Ich hatte mich am Ende dazu entschieden, kein Risiko einzugehen und das Studium zu verkürzen. Dazu musste ich 3 Module irgendwo in Semester 5 unterbringen, damit ich im 6. dann die Thesis schreiben konnte. Kurz vor Knapp, mit einem Monat Planungszeit und einem Job, wo 10h-Tage keine Seltenheit waren.

Also habe ich im 5. Semester sechs Module statt drei belegt. Strategic Management unter der Woche in Frankfurt und Marketing und Turnaround Management über das Auslandsprogramm in Australien. Das war zwar ein teures Vergnügen, aber am Ende bin ich vor Auslauf der Befristung fertig geworden. Ziel erreicht!

An dieser Stelle einfach mal ein Danke an die FOM, dass es so problemlos möglich war, an mehreren Standorten gleichzeitig zu studieren! Und natürlich Danke an meine Schwester Isabelle, die mir jeden Freitag am Bahnsteig mein Köfferchen abgenommen, mir die Uniklamotten in die Hand gedrückt und mich zur Uni geschickt hat.

Fall 3 – Klausurtourismus

Du studierst schon eine Weile an der FOM und kommst irgendwann an diesem einem Fach vorbei, was nicht deins ist (Mathe und Statistik sind da gerne genommen). Oder du hast Differenzen mit irgendeiner Dozent:in und sagst dir „ne, lieber nicht“? Oder du bist schon zweimal durch die Klausur gefallen. Bei drei wäre es „Game over“.

Ja, das ist der letzte Grund, sich in ein anderes Modul einzuschreiben. Und es funktioniert genauso, wie bei Fall 1 und 2 auch. Einbuchen und gut. Viel zu sagen gibt es dazu ja nicht. Die Motivation für diesen Schritt ist halt einfach eine andere als in 1 und 2.

Klausurtourismus - ein Beispiel

Im Master (M.Sc.) im Modul Electronic Business habe ich auch einfach mal umgebucht. Es stand eine Seminararbeit und zugehöriges Exposé an.

Ich hätte in dem Modul bei diesem Dozenten gleich im Folgesemester ein weiteres Modul gehabt. Allerdings habe ich mit genau diesem Dozenten öfter über fachliche Dinge diskutiert. Und wir waren nicht einer Meinung. Schon mal einer Dozent:in gesagt, dass sie oder er nicht recht hat? Nicht zu empfehlen (egal ob sie recht hat oder nicht). Wobei …, das kommt vermutlich auch sehr auf die Dozent:in an.

Also habe ich bei dem Dozenten, der das Modul zwei Semester zuvor betreut hat, angefragt, ob ich an seinem Nachschreibtermin teilnehmen dürfte. Hausarbeit 1,0 – Exposé zur Hausarbeit 1,3. Check!

Fazit zu meinem Klausurtourismus

Absolut unnötig. Ich muss zugeben, der Dozent war deutlich professioneller als ich. Ich hatte hinterher nämlich noch ein weiteres Modul bei ihm, das Exposé für die Masterarbeit. Und auch wenn wir dort schon wieder diskutiert hatten, wurde es trotzdem eine 1,3. Und seine Anmerkungen im Gutachten waren berechtigt.

Würde ich es wieder machen? Nein. Augen zu und durch. Auch wenn es manchmal etwas unbequem werden könnte. Im Arbeitsleben kann man sich auch nicht alles aussuchen. Allerdings betrifft das auch nur mich und ich war auch nie in der Situation kurz vor „Game over“.

Flexibilität vs. Klausurtourismus

Ist das flexible System der FOM gut so?

Klare Antwort: JA!

Der Grund dafür ist einfach: berufsbegleitend ist nicht gleich Vollzeitstudium.

Bei einem Vollzeitstudium entscheidest du dich für einen Studienort und hast außer dem Studium (und Nebenjobs) keine weiteren Verpflichtungen. Darauf kannst du dich einstellen. Die Entscheidung für Studium und Studienort triffst du vorab und musst sie nur in sehr seltenen Fällen umwerfen.

Bei einem berufsbegleitendem Studium ist das nicht der Fall. Du entscheidest dich zwar auch für einen Studienort, aber bei einer Dauer von 3,5 – 6 Jahren kann beruflich schon mal etwas dazwischenkommen. Zum Teil hat man Einfluss auf die Änderungen, zum Teil aber auch nicht.

Anforderungen an einen berufsbegleitenden Studiengang

FLEXIBILITÄT – ist ein Muss. Ziel eines berufsbegleitenden Studiums ist neben dem Wissenserwerb auch die berufliche Weiterentwicklung. Und genau dafür ist die Flexibilität, die Möglichkeit der Anpassung an aktuelle und neue Umstände wichtig. Schließlich studiert man ja, damit sich das auch positiv auf den Job auswirkt. Und wenn das nun bedeutet, dass sich der Arbeitsort um 350 km verlegt und vielleicht auch zeitlich befristet ist, dann musst du in der Lage sein, das Studium trotzdem fortführen zu können.

Flexibilität ist somit eines der absoluten Pro-Argumente für die FOM. Bei den Präsenz-Veranstaltungen der Frankfurt School of Finance sähe das schon anders aus. Da gibt es nämlich nur 5 Präsenzstandorte.

Bei einem reinen Online-Studium ist Flexibilität einfach, vor allem da man sie nicht häufig braucht bzw. alle über einen Kamm scheren kann. Bei einem Präsenz-Studium ist das anders. Das benötigt doch etwas mehr Koordination, wenn sich dort etwas in der Belegung ändert.

Änderungen bei der Modulbelegung

Ich weiß nicht mehr wann, aber vor ein paar Jahren hatte sich etwas im Online-Campus geändert.

  1. Man konnte Veranstaltungen, die man nicht belegt hatte, nicht mehr einsehen.
  2. Man musste eine Begründung schreiben, warum man sich selbst in ein neues Modul einbucht.

Punkt 1 lässt sich relativ leicht erklären. Datenschutz. Sowohl was die Teilnehmer:innen angeht als auch die hinterlegten Inhalte. Man muss ja nicht überall neugierig rumwühlen können. Punkt 2 erklärt sich aber eher aus einem Bestreben, Modulumlegungen kontrollieren zu können.

Seit Corona ist es übrigens nicht mehr so einfach möglich, sich überall, wo man möchte, einzubuchen. Da wird auch mal was abgelehnt. Am Ende musste die FOM abwägen (bzw. hat es getan), was wichtiger ist. 

  • die 0,1 % zu erwischen, die versuchen, den einfachsten Weg zum Abschluss zu finden, oder
  • den restlichen 99,9 % die Flexibilität zu bieten, die bei einem Studium neben dem Beruf nötig ist.**

Zitierstile für Zotero + Mendeley

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Dr. Patrick von Citationstyler hat bereits viele Zitierstile für verschiedene Hochschulen erstellt, darunter 5 für die FOM.
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🔥 Tipps für die Modulumlegung

Bei einer Modulumlegung kommt es darauf an, ob die Dozent:in überhaupt mitbekommt, ob jemand neues dazu gekommen ist oder nicht. Bei großen Studiengängen bekommen die Dozent:innen es meist gar nicht mit, sofern du direkt von Anfang an dabei bist. Besuch einfach die Vorlesungen, dann ist es so wie bei jedem anderen Modul auch. 

Anders sieht es bei Belegungen während des Semesters und Nachschreibterminen aus.

To-Do: Melde dich bei der Dozent:in. Frage freundlich an, ob es etwas für dich zu bedenken gibt.

Zum Beispiel:

  • spezielle Anforderungen an Hausarbeiten; muss die Gliederung abgesprochen werden; Formalia etc.
  • sonstige Absprachen
  • Anforderungen an Präsentationen
  • Gruppenarbeiten, bei denen die Gruppen vielleicht bereits festgelegt sind
  • Sonderaufgaben, wie Zusammenfassungen der vorherigen Vorlesung

Viel Erfolg!

Meine 5 Cent – schneller studieren, Klausurtourismus, Ruf der FOM

Schneller studieren

Ich bin sehr froh, dass es die Möglichkeit an der FOM gibt, seine Module anders zu belegen als ursprünglich festgelegt. Sei es nun, weil man schneller oder eben langsamer studieren möchte oder vielleicht auch aus anderen Gründen. Die FOM hat meiner Meinung nach dabei einen guten Mittelweg gefunden aus Flexibilität und Kontrolle.

Mir hat es jedenfalls viel Stress erspart, dass ich mein Studium in der Belegung innerhalb eines Monats quasi komplett über den Haufen werfen und neu organisieren konnte, ohne dass mir jemand großartig Steine in den Weg geworfen hätte.

Klausurtourismus und Ruf der FOM

Ich glaube, diese beiden Dinge gehen Hand in Hand. Quasi seit Beginn meines Studiums lese ich von Studierenden in Forenbeiträgen, dass der Ruf der Hochschule nicht so besonders wäre. Schließlich ist sie privat, man zahlt dafür, kann dann auch noch nach Belieben umbuchen. Also bekommt man quasi den Abschluss geschenkt.

Interessant dabei ist, dass diese Meinungen häufig unbelegt von FOM-Studierenden in den Raum geworfen werden. Teilweise ohne einen Vergleich zu anderen Anbietern zu haben. An dieser Stelle möchte ich einfach eine Frage stellen: Wenn das Studium so schlecht wäre und man es hinterher geschmissen bekäme, würden dann diese Unternehmen mit der FOM kooperieren?

Allianz, Siemens, Capgemini sind irgendwie keine NoName Unternehmen.

Und so eine Hochschule lebt auch von den Dozent:innen. Mein erstes Modul im LL.M. war M&A Grundlagen bei Dr. Jens Bernhardt (Link zur About-Seite seines neuen Unternehmens). (Ob man nun einen M&A Studiengang an einer berufsbegleitenden Hochschule braucht, das ist eine andere Frage). Aber auf jeden Fall war das ein großartiger Start in den Studiengang.

Sind alle Dozent:innen solche Koryphäen? Nein, natürlich nicht. Das kommt auch auf Standort und Studiengang an. Aber in diesem Fall hat es wirklich gut gepasst. Und ob ein:e Vollzeitprofessor:in so aus dem Nähkästchen über den gescheiterten Verkauf eines Flughafens plaudern könnte? Vermutlich nicht.

Am Ende muss man trotzdem selber für alle Klausuren und Hausarbeiten lernen und arbeiten. Manchmal mit Unterstützung (Danke für die Statistik-Zusammenfassung), manchmal auch ohne. Und durchfallen kann man auch. Nicht nur in der Klausur, sondern auch in der Thesis. Geschenkt bekommt man den Abschluss nicht.

 

Beste Grüße
Patricia


** Die Zahlen habe ich nicht von der FOM. Es ist eine Schätzung. 0,1% wären bei 57.000 Studierenden ca. 60 Studierende. Auch wenn es 1 % wäre (600 Studierende), denke ich dass das Risiko im Vergleich zur Flexibilität für die anderen 56.400 vertretbar ist.

*** Quelle: office21.de/publikationen: Die Studie Information Work 2009 bezieht sich auf vorangegangene Studien von Office21, die die Produktivitätssteigerung durch die Nutzung von Multidisplay-Optionen untersucht haben. Außerdem wirkt sich die Größe der Bildschirme auf die Zufriedenheit der Nutzer aus. Mit der Displaygröße wächst die Zufriedenheit.

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