Na, hast du schon einmal eine wissenschaftliche Arbeit verfassen dürfen? Oder liegt die Freude noch vor dir?
Mit Sicherheit kann jede:r, die bereits eine wissenschaftliche Arbeit verfasst hat, eines bestätigen: die Verwaltung deiner Quellen sowie eine korrekte Zitierweise sind wirklich wichtig. Zusätzlich brauchst du einen guten Überblick. Wenn du das gut im Griff hast, spart dir das massiv Zeit. Wenn nicht … viel Spaß bei der Nachtschicht.
Im Beitrag „Hausarbeit in 2 Tagen“ habe ich übrigens ein zeitsparendes System beschrieben, mit dem du qualitativ hochwertige wissenschaftliche Arbeiten schreiben kannst – direkt zum Nachmachen, sei es du nutzt das Ganze Prozedere oder eben nur Teile davon.
Für die Verwaltung der Quellen einer Haus- oder Abschlussarbeit ist es sinnvoll, ein Literaturverwaltungsprogramm zu verwenden. Damit behältst du einen Überblick über die verwendeten Quellen und kannst sie korrekt in deiner Arbeit verwenden. Je nach Einsatzgebiet haben die Programme unterschiedliche Vorteile, aber auch Schwachstellen. Die Frage nach dem besten Programm kann daher nur von dir individuell beantwortet werden. Mit Citavi (Windows) und Zotero (Mac) hast du gute Programme für deine Literaturverwaltung.
Damit du die wichtigsten Literaturveraltungsprogramme im Vergleich beurteilen kannst, stelle ich sie dir hier vor. Mit einer kleinen Übersicht über die Basisinformationen als Einstieg:
Welches der Programme für deine Anforderungen tatsächlich am Besten passt, erfährst in den folgenden Absätzen. Dazu bekommst du alle fünf Literaturverwaltungsprogramme einzeln vorgestellt.
Im Anschluss zeige ich dir, wie du in fünf Schritten zu deinem Programm findest.
Das richtige Zitierprogramm finden
Vorteile eines Literaturverwaltungsprogramms
Programmen wie Citavi, Zotero, Mendeley und Endnote gehen weit über die reine Zitierfunktionen hinaus. Sie bieten Möglichkeiten zur Archivierung, gezielten Suche und Strukturierung, Im- und Exportierung.
Dadurch ergeben sich vor allem Vorteile im Hinblick auf die strukturierte und übersichtliche Aufbereitung der Quellen. Das unterstützt dich beim effektiven Arbeiten und spart eine Menge Zeit.
Je nach Programm hast du zusätzlich den Vorteil einer Cloud-Speicherung. Die ermöglicht es dir, auch von anderen Geräten aus auf angelegte Quellen und Notizen zuzugreifen.
Wann ist ein Programm sinnvoll?
Ein Zitierprogramm hilft vor allem dann, wenn du häufig wissenschaftliche Arbeiten in demselben Forschungsfeld schreibst oder auf ähnliche Quellen zurückgreifen möchtest.
Mit dem richtigen Programm kannst du dir nach und nach eine persönliche Literaturdatenbank aufbauen und behältst stets den Überblick. Die Einarbeitungszeit mag anfangs mühselig erscheinen, lohnt sich aber langfristig. Denn du sparst dadurch Zeit bei deiner wissenschaftlichen Arbeit.
Außerdem bewahrt es dich vor unschönen Fehlern, die beim Zitieren dann doch im Detail liegen. Und diese Details kannst du mittels Literaturverwaltungsprogramm sehr schnell anpassen und die Fehler umschiffen. Bei vielen anderen Fehlern hilft dir übrigens die Checkliste und die Hinweise aus meinem Artikel über Fehlervermeidung bei Seminararbeiten.
Literaturverwaltungsprogramme
Zotero – Fokus auf das Wesentliche
Wenn es schnell und unkompliziert gehen muss, ist Zotero genau das Richtige für dich. Das Open Source-Programm beinhaltet nicht so viele Features wie die Vergleichsprogramme, ist dafür kostenlos und schnell erlernt.
Möglich ist die Sammlung von Literaturquellen und deren Strukturierung nach Kategorien und Schlagwörtern. Ich selber nutze die Sammlungen-Funktion für die Strukturierung meiner Hausarbeiten, da du Unter-Sammlungen erstellen kannst. Zwar nicht bis in die letzte Ebene, aber es reicht aus, um es übersichtlicher zu gestalten.
Eine Recherchefunktion wird nicht direkt über das Programm angeboten. Dafür kannst du extern recherchierte Quellen problemlos in die Datenbank einspielen (inklusive der zugehörigen Datei). Mit Hilfe eines Word Plug-ins werden automatisch die Fussnoten erstellt.
Auf Notizen und Anmerkungen musst du bei Zotero verzichten. Ebenso auf eine offizielle Gliederungsfunktion. Zotero ist ein Literaturverwaltungsprogramm und nicht mehr. Für kleinere Literaturansammlungen ist die schlanke Variante trotzdem ausreichend und zwar bis zur Masterarbeit.
Zotero – Links
Webseite: https://www.zotero.org
Download: https://www.zotero.org/download/
Support und how-to: https://www.zotero.org/support/
Erweiterungen: https://www.zotero.org/support/plugins
Zitierstile für Zotero + Mendeley
Spar dir wertvolle Zeit bei der wissenschaftlichen Arbeit! 🎓
Dr. Patrick von Citationstyler hat bereits viele Zitierstile für verschiedene Hochschulen erstellt. Sie lassen sich nahtlos in Zotero integrieren und sichern dir eine präzise Formatierung nach deinen jeweiligen Hochschulrichtlinien.
Schluss mit dem mühsamen Nachbearbeiten und eine Sorge weniger bei deiner Bachelorarbeit oder Masterarbeit.
Citavi – der klassische Allrounder
Citavi ist ein klassisches Allrounder-Programm und Marktführer unter den Zitierprogrammen. Mit Citavi kannst du weltweit Literatur in Bibliotheken und wissenschaftlichen Datenbanken recherchieren. Citavi bietet den weltgrößten Onlinekatalog, diverse Universitätsbibliotheken, bis hin zum Buchhandlungskatalog von Amazon.
Die Literatur kannst dabei automatisch erfassuen über die ISBN, DOI oder den Barcode. Die gefundene Literatur kannst du dann in Citavi nach Kategorien sortieren und eigene Kommentare hinterlegen.
Neben der Erfassung und Verwaltung der Quellen kannst du auch direkt deine Arbeit gliedern. Weitere Funktionen sind Aufgabenplanungen, kollaboratives Arbeiten im Team, und das Anlegen von eigenen Zitierweisen. Es soll ja die eine oder andere Hochschule mit speziellen Vorgaben geben.
Insgesamt bietet Citavi über 7.500 verschiedene, vorgefertigte Zitierstile an. Die unterschiedlichen Funktionen, die bei der Bearbeitung deiner Arbeit unterstützen sollen, können besonders am Anfang etwas überfordernd sein. Rechne deshalb mit einer relativ hohen Einarbeitungszeit und plane ausreichend Zeit für die Pflege deiner Quellen ein.
News – Citavi Web Beta
NACHTRAG: Citavi Web ist jetzt offiziell „released“ und ist somit die neue Mac – Citavi Vollversion!
Citavi – Links
Webseite: https://www.citavi.com/de
Download: https://www.citavi.com/de/download
Support und how-to: https://www.citavi.com/de/support/uebersicht
Mendeley – der Buchhalter
Ordnung ist dein Ding und genauso soll auch dein Literaturverwaltungsprogramm sein? Dann bist du bei Mendeley richtig. Das Programm setzt den Fokus auf das saubere und gewissenhafte Anlegen und Verwalten von Bibliotheken.
Du kannst Dokumente über Mendeley aus Datenbanken mit knapp 70 Millionen Einträgen suchen und in deine eigene Bibliothek übernehmen. Neben Schlagwörtern kannst du dabei auch nach Kategorien sortieren (dabei ist sogar eine Eingliederung in mehrere Kategorien möglich).
Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal von Mendeley ist sein überaus starker Community-Charakter. Du kannst also nicht nur mit deiner Arbeitsgruppe zusammen arbeiten, sondern auch mit Wissenschaftler:innen aus aller Welt diskutieren.
Notizen und Markierungen, Speicherungsmöglichkeit in der Cloud sind weitere Vorteile von Mendeley.
Aufgrund der vielen Funktionen ist Mendeley jedoch weniger geeignet, wenn es darum geht, schnell kleine Datenbanken anzulegen.
Mendeley – Links
Webseite: https://mendeley.com
Download: https://www.mendeley.com/download-reference-manager/
Download: https://www.mendeley.com/reference-management/mendeley-desktop
Plug-in: https://www.mendeley.com/reference-management/mendeley-cite
Web-Importer: https://www.mendeley.com/reference-management/web-importer
Support und how-to: https://www.mendeley.com/guides
EndNote – englische Alternative für Nerds
EndNote findet vor allem im naturwissenschaftlichen und medizinischen Bereich starken Einsatz. Das Programm ist nach einer kostenlosen Testphase das teuerste der fünf Programme. Dafür bietet es viele Funktionen.
Ähnlich wie Citavi verfügt EndNote über eine detaillierte Recherchefunktion, mit der du in Online-Katalogen, Volltext-PDFs und Fachdatenbanken nach Literatur suchen kannst. Gefundene Quellen kannst du mit Schlagwörtern und Notizen zur weiteren Bearbeitung versehen. Bei EndNote hast du die Option zwischen einer Browser– oder Desktopvariante.
Da EndNote wenig intuitiv und eher benutzerunfreundlich aufgebaut ist, musst du mit einer vergleichsweise langen Einarbeitungszeit rechnen. Dafür gibt es eine umfassende Lerndatenbank mit Videos und PDFs. Live Trainings werden auch angeboten.
EndNote – Links
Webseite: https://endnote.com
Lizenz: https://buy.endnote.com/
Downloads: https://endnote.com/downloads
Support und how-to: https://clarivate.com/webofsciencegroup/support/endnote/
Word – der altbekannte Wegbegleiter
Word ist so gut wie jedem bekannt und damit auch vertraut. Die intuitive Nutzeroberfläche von Microsoft ermöglicht es dir, dich schnell in die Funktionen der Quellenverwaltung und des Zitierens einzufinden.
Praktisch ist, dass du nicht zwischen verschiedenen Programmen wechseln musst, sondern alles aus einer Hand kommt. Dafür hat man bei der Nutzung von Word als Literaturverwaltung jedoch entscheidende Abstriche zu machen. Word bietet keinerlei Importmöglichkeiten, automatische Ergänzungen von Dateien, Abspeicherungen von PDFs o. Ä. zu den Quellen, oder verknüpfte Recherchemöglichkeiten.
Für eine zeitlich und inhaltlich knappe wissenschaftliche Arbeit oder einmalige Aufgaben sind die Literaturverwaltungsfunktionen gewiss ausreichend. Umfangreichere Arbeiten sind mit Word als Literaturverwaltungsprogramm eher ungeeignet.
Zitierstile für Zotero + Mendeley
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Dein Literaturverwaltungsprogramm
Du hast jetzt eine Übersicht über die größten und am meisten verbreiteten Zitierprogramme. Was die einzelnen Programme können, das weißt du auch. Somit kann es jetzt an die Auswahl gehen. Im Folgenden findest du die Fragen, die du dir beantworten musst, um zu deinem Programm zu kommen.
Dafür ist die Folge der Fragen so gewählt, dass sie dich zu dem zu dir am besten passenden Programm führen. 10€ mehr oder weniger fallen nicht sonderlich ins Gewicht, wenn dir das richtige Programm am Ende Stunden an Zeit und Nerven spart. Daher kommt die Frage nach den Kosten auch erst am Ende.
Wenn du die richtige Entscheidung triffst, dann musst du nur einmal die Funktionen des Programmes lernen. Ab der zweiten Nutzung bist du in deinem eigenen gestreamline-ten Prozess. Wenn nicht, musst du irgendwann ein neues Programm lernen. Das kostet Zeit. Das heißt, wenn deine Entscheidung auf der Kippe steht – entscheide dich eher für das Programm, wo du auf mehrere Plattformen zugreifen kannst.
Schritt 1️⃣ – deine Technik
Aber Achtung. Wenn du gerade erst mit dem Studium angefangen hast, dann leg die Entscheidung auf Eis. Oder wähle ein Programm, das mit beiden Betriebssystemen funktioniert. Aus eigener Erfahrung und Beobachtung kann ich dir sagen, dass sich die vorhandene Technik nach dem ersten Semester bei einigen Kommiliton:innen geändert hat. Bei mir übrigens auch.
Schritt 2️⃣ – Wann und wo arbeitest du?
Du arbeitest nicht nur von zu Hause aus? Du bist viel im Zug unterwegs und bei der Arbeit darfst du auch was für die Uni tun?
Schritt 3️⃣ – Welche Funktionen brauchst du?
- Möchtest du direkt aus dem Programm in Katalogen oder Datenbanken suchen?
- Willst du deine Quellen wie deine Arbeit gliedern können?
- Brauchst du eine PDF Volltextsuche, um die Quelle digital zu finden?
- Willst du die Quellen direkt im Programm bearbeiten?
- Sollen die Daten online verfügbar sein (und auf mehreren Rechnern nutzbar)?
- Brauchst du eine LaTeX Schnittstelle?
Schritt 4️⃣ – Nutzerfreundlichkeit
- Schau in die kostenlosen Basisprogramme rein und verschaffe dir einen Überblick über die Komplexität.
- Entscheide dann, wieviel Arbeit du zu investieren bereit bist, um den Einstieg zu lernen.
Schritt 5️⃣– Kosten oder keine Kosten
Zitierstile für Zotero + Mendeley
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Schluss mit dem mühsamen Nachbearbeiten und eine Sorge weniger bei deiner Bachelorarbeit oder Masterarbeit.
Stolperfallen bei der Wahl des richtigen Literaturverwaltungsprogramms
Überall, wo man eine Entscheidung treffen muss, kann es auch sein, dass man die Falsche trifft. Hier noch zwei Gedanken für dich, damit du so „save“ wie möglich bist:
- Nimm dir Zeit für die Auswahl und schau dir die Programme an. Sprich nötigenfalls mit Kommiliton:innen. Welches Programm wird normalerweise an deiner Hochschule verwendet?
- Nutze immer nur ein Programm. Auch wenn du denkst, dass das eine ja für X gut wäre und das andere für Y. Was ist, wenn eine Quelle von X für Y sinnvoll wäre und du einfach keinen Überblick hast? Oder du hast einen Überblick, bekommst die Quelle aber nicht „rübergeschoben“? Oder du verwechselst Funktionen….
Ich hoffe, dieser Beitrag hat dir geholfen, durch den Dschungel der Literaturverwaltungsprogramme durchzufinden und auch für dich die richtige Wahl zu treffen. Wenn du noch Tipps hast, die hier nicht aufgenommen sind, die dir aber schon mal dein „Leben“ gerettet haben, dann immer her damit! Ich nehme die gerne mit auf.
Aber jetzt wünsche ich dir erst einmal alles gute für deine nächste Hausarbeit.
Beste Grüße
Patricia
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